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Hakelige Pumpventile

Moin auch, liebe Posaunenwerker,
ganz besonders die Pumpventilisten.

Also ich habe nichts zu verkaufen sondern möchte nur einen Tip loswerden, und Leuten mit Pumpventilen (an den Instrumenten meine ich) die nicht mehr so butterweich und glatt laufen eine - mehrfach ausprobierte - Lösung anbieten.

Man braucht dazu eine Spraydose mit "Teflon Spray" meine ist von der Firma Berner und ist - ganz wichtig - Silikonfrei.
Kriegt man im Autozubehör.
Dann braucht man noch Lappen ( zB. der Ehefrau ein neues Geschirrhandtuch aus der Küche klauen) und ein neues oder gewaschenes Viledatuch (Ebenfalls aus der Küche klauen. Freiwillig rücken die Frauen so ein Tuch nicht heraus!).
Einen Kochlöffel brauchst Du auch noch.
Dann noch kleinere Flaschenbürsten und Spülmittel.

Dann brauchst Du noch eine Stunde Zeit, gute Laune und evtl. ein Hämmerchen.

Ich habe eine Conn-Tuba, 25 Jahre alt, also fast neu.
Dann noch ein Hüttl-Sousaphon, inzwischen fast 50 Jahre alt, also gerade erst richtig eingeblasen. Beide Instrumente habe ich damals neu gekauft; sie sind ordentlich benutzt worden und das schlägt sich natürlich auf die Ventile nieder.
Irgendwann laufen sie nicht mehr richtig und fangen an so hakelig zu werden.
Man hilft sich mit Ventilöl und flucht verhalten vor sich hin (wenn keiner dabei ist) weil die Dinger immer noch nicht so wollen wie sie sollen.
Man kann das Instrument natürlich zum Instrumentenbauer geben. Aber man kann es auch - mit garantiert erstaunlichem Erfolg - selber machen.

Also zuerst mal Ventile auseinanderbauen.
Oben und unten die Kappen abschrauben. Wenn die Deckel festgegammelt sind, vesucht man es mal mit dem Hämmerchen.
Damit tickert man gaaanz vorsichtig senkrecht auf die Kappen.
Nicht zuhauen, das gibt Dellen. Mit Gefühl bitte.
Plötzlich lassen sie sich ganz leicht aufdrehen.
Wenn das nicht geht, nimmst Du eine passende Rohrzange.
Vorsicht: Rohrzange ist rohe Gewalt wenn man damit nicht umzugehen gelernt hat. Da man damit am gerändelten Rand der Kappen angreift sollte man Pappestreifen dazwischenlegen. Siehe da: Es macht leise Knacks und es geht.
So. Das hätten wir. Das Schwierigste ist damit geschafft.
Jetzt schrauben wir die Ventile auseinander und legen die Teile schön säuberlich jeweils zusammen ab. Nichts durcheinanderbringen. Die Federn könnten evtl. verschieden sein ohne dass man das sieht.
Jetzt die Ventile mit Kappen und Federn in heißem Wasser und reichlich Spüli einweichen und anschließend sauberbürsten. Die kleinen Dreckecken vorsichtig mit einer Nadel oder einem Uhrmacherschraubenzieher sauberkratzen. Vooorsichtig!!! Keine Kratzer in das Metall machen.
In den Kanälen der Ventile mit der Flaschenbürste werkeln.
Alles muss penibel sauber sein.
Die Ventile haben so einen kleinen viereckigen "Stein" wie die Techniker sagen mit der sie in der Nut des Ventilrohres geführt werden. Die muss man auch richtig sauberschaben.
Anschließend werden die Kappen und die Federn saubergemacht.
Nicht wieder in das Intrument stecken!!!
Bitte alle Teile sorgfältig mit dem Viledatuch trockenreiben. NICHT das Geschirrhandtuch benutzen.
Bei der Gelegenheit sollte man auch die Filzringe und Korkscheiben erneuern? Die sehen ja ganz furchtbar aus!

Jetzt geht´s mit der gleichen Sorgfalt an die Ventilführungen am Instrument. Erstmal die Nut für den beschriebenen Ventilstein in den Ecken ganz pingelig sauberschaben. Bis hintenhin.
Dann nimmst Du das mit Spüliwasser angefeuchtete Geschirrhandtuch und den Kochlöffel und schiebst das Tuch durch die Ventilführung. Dann ziehst Du das Tuch hin und her bis Du das Gefühl hast dass es nun langsam aber gut ist.
Als Anhalt: mindestens eine halbe Minute pro Ventilführung.
Zu guter Letzt schiebtst Du das Viledatuch mit besagtem Kochlöffelstiel durch die Führungen (und entfernst damit die Fusseln des Geschirrhandtuchs).
Wir sind fast fertig.

Jetzt sprühst Du die Ventile ganz leicht mit dem Teflonöl ein. Viel hilft viel ist hier gerade verkehrt.
Anschließend lässt Du sie ein paar Minuten liegen und reibst sie dann trocken.
Ja Du hast richtig gehört.
Trockenreiben - natürlich mit dem Viledatuch.
Auch die Kanäle der Ventile. Alle Flächen der Ventile - auch obendrauf und untendrunter müssen von dem relativ dicken Trägeröl des Teflonsprays befreit werden.
Keine Angst: Das Teflon hat längst die metallische Oberfläche des Ventils beschichtet und diese Schicht singt kein Pastor wieder ab.
Du kannst es fühlen. Nach dem Trockenreiben. Die Dinger fühlen sich irgendwie seidig an. Wie ein Babypopo.
Jetzt der Enspurt:
Die Ventilführungen werden einzeln ebenso vorsichtig und leicht eingesprüht.
Wenn Du meinst : Jetzt ist es genug, dann war es schon zuviel.
Einen Hauch nur.
Dann wieder die Prozedur mit dem Viledatuch und dem Kochlöffel. Schön trocken machen.

Fast geschafft.

Nun wieder zusammenbauen den Kram. Ventil 1 zu Ventil 1 und so weiter.

So, liebe/r Bläserfreund/in.
Jetzt setz´ Dich mal entspannt hin, nimm Dein geliebtes Instrument in Deine verständniswarmen Hände....schließe die Augen.... und drücke die Ventile gefühlvoll nach unten.
Na???
Besser als neu, oder?
Tja.
So is dat. Das bleibt auch so, ein Vierteljahr mindestens. Das Ventilöl könnt ihr in die Ecke stellen.

Man kann natürlich auch sagen: Ach was redet der Typ da ganze Opern? Ich sprüh das ein und gut is.

Na klar kann man das. Viel Spaß dabei ;-(

Übrigens - ich kann´s nicht lassen: Die Korkdichtungen an den Wasserklappen könnten auch mal erneuert werden.

Ganz lieber Gruß
Rolf



** dieser Beitrag wurde am 01.02.2014 um 11:00 Uhr geändert. **

** dieser Beitrag wurde am 01.02.2014 um 11:04 Uhr geändert. **

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** dieser Beitrag wurde am 01.02.2014 um 11:07 Uhr geändert. **


  
31.01.2014 10:38 Uhr

Ehemaliges Mitglied 1293
Ehemaliges Mitglied 1293

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Fast ein Buch . . .

Hallo Rolf, danke für Deinen "Vortrag".
Ich werde das bald mal ausprobieren, da mein 1. Ventil immer wieder hakt - besonders gern bei schnellen Läufen einer Überstimme bei der Aufführung. In der Probe nie!!!

Gruß Bernd


  
04.02.2014 18:27 Uhr

Ehemaliges Mitglied 546
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