Hallo Ihr Lieben,
einige von Euch werden dieses Lied bestimmt gut kennen. Ich habe es schon oft auf Beerdigungen gesungen- aber auch auf Hochzeiten. Neulich sogar auf einer Taufe geblasen.
Ein Choral für alle Fälle?
Nun.Der Text stammt von Julie Hausmann aus dem Jahre 1862.
Julie verliebt sich in einen Pfarrer und verlobt sich mit ihm. Kurze Zeit später reist ihr Verlobter als Missionar nach Afrika und Julie Hausmann folgt ihm einige Zeit später, nachdem sie alle Bescheinigungen zusammen hat.
Nach mehrwöchiger Reise erreicht Julie unter vielen Strapazen das Dorf, in dem ihr Verlobter seine Mission erfüllt. Dort erfährt sie, dass ihr Liebster drei Tage zuvor an einer Seuche verstorben ist.
Noch am gleichen Abend schreibt Julie Hausmann den Text zu dem uns bekannten Lied.
Sie war nach Afrika gereist, um sich von ihrem Mann führen zu lassen. Sie hatte ihm vertraut und wollte ihr Leben in seine Hände legen. Das ging nun aber nicht mehr, denn ihr Verlobter hatte sich schon selbst auf eine Reise in ein anderes Leben gemacht. In wessen Hände konnte sie nun ihr Leben geben? Wer sollte sie nun führen? Ich glaube, darüber geben uns die zweite Strophe und die dritte Strophe Auskunft.
Und es erklärt auch, warum dieser Choral ( Melodie: Friedrich von Silcher) bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen erklingt: Wir sind zu keiner Stunde alleine- Gott reicht uns seine Hand.
Ich kenne gerne die Hintergründe von Liedern und Chorälen, weil ich dann viel besser weiß, wie ich blasen muss.
Vieleicht habt Ihr noch Infos zu Chorälen?
Liebe Grüße
Beate